· 

24h Rad am Ring

Aufgrund von Urlauben (allein mit dem Rad, danach mit der Familie) komme ich jetzt erst dazu, über die 24h Rad am Ring zu schreiben.

 

Mit einem weiteren Brompton-Fahrer, Christian, den ich letztes Jahr an meiner Berlin-Tour und dem touristischen Fahren bei Rad am Ring getroffen habe, hatte ich mich zu einer Teilnahme am 24h-Rennen verabredet. Im Bromtponautenforum hatten wir noch nach weiteren Fahrern gesucht, aber da ging nichts mehr zusammen.

Wir wollten beide keine Rekorde aufstellen, sondern einfach Mal die Atmosphäre eines 24h Rennens, das Fahren in der Nacht und das ganze Drumherum erleben. 

Also haben wir uns als Zweierteam angemeldet. Christian hat uns stilechte Trikots designt und drucken lassen, im Stil eines Blazers mit Fliege, lustig. 

 

Am Freitag, den 19.6. bin ich dann mit der Bahn nach Mayen gefahren und dann per Rad die 25km zum Nürburgring, wie letztes Jahr. Der ÖPNV dort ist echt unterirdisch. Aber ich hatte Zeit und die Strecke durch die Eifel war schön, wenn auch etwas hügelig.

 

Da wir mit unserer Anmeldung schon sehr spät dran waren, gab es im Fahrerlager nur noch Plätze bei einem Zeltverleiher. Dort hatte ich uns ein Zelt für uns beide gebucht, eigentlich für 4 Personen gedacht, das waren für uns beide dann sehr großzügige Platzverhältnisse. Und es war superbequem, weil wir nichts selber aufbauen mussten und wir bekamen in einer Chill Area kostenlos gekühlte Getränke, ein sauguter Service.

 

Wir haben uns dann noch ein bisschen im Fahrerlager umgeschaut, einen Arbeitskollegen mit seinem Team besucht und sind dann recht früh ins Bett. Genauer: ins Feldbett, das war Teil der gemieteten Ausstattung. 

 

 

Obwohl ich sonst kein guter Schläfer bin, habe ich die Nacht gut verbracht. Ich hoffe ich habe nicht zu sehr geschnarcht, zumindest hat Christian sich nicht beschwert. 

Nach einem Müsli-Frühstück sind wir dann zum Briefung für die Fahrer gegangen und um ca 13 Uhr ging es dann los. Christian hat den Anfang gemacht und mit einer Stunde und 6 min für 26 km und 560 Höhenmeter die Messlatte gesetzt. Meine erste und beste Runde war 1h 12min, meine letzte (und schwierigste) am nächsten Morgen 1h 49min. 

Bis in die Nacht lief es noch ganz gut. Die Stimmung war gut, viele Rennradfahrer haben ermunternde Worte für unsere Teilnahme auf dem Brompton gefunden. Beim Aufwärtsfahren mit bis zu 17% Steigung war ich über meine Schlumpf-Schaltung sehr froh. Beim Abwärtsfahren habe ich vor lauter Bammel vor dem hohen Geschwindigkeiten abbremsen müssen. Mehr wie 70km/h habe ich mich nicht getraut. Und dabei haben mich Rennradler mit hoher Differenzgeschwindigkeit noch überholt. Mit ging es aber mit ums Dabeisein, deshalb habe ich mich am Rand gehalten und bin vorsichtig gefahren.

Interessant war auch das Fahren in der Nacht, die Atmosphäre war ganz anders als am Tag. Auf der hohen Acht, an einer Versorgungsstation, gab es Musik, Cola, Isotrinks, Bananen, Traubenzucker, Salzstangen, das war gut organisiert und hat geholfen, nochmals etwas Energie zu tanken. 


Natürlich wurden die Rundenzeiten mit den Runden schlechter. Nach einer kurzen Nacht und bereits 2200 Höhenmetern in den Beinen, habe ich die fünfte Runde nur mit viel Widerstand geschafft. Nachdem ich mit dem Rad ja noch nach Mayen zum Bahnhof radeln musste und dabei nochmal 500 Höhenmeter anstanden, habe ich nach der fünften Runde beschlossen, keine weitere Runde auf dem Ring mehr zu fahren. Ich wollte auch kein Risiko eingehen, mein rechtes Knie hat schon etwas geschmerzt und meine Kosovo-Tour sollte ja am darauffolgenden Wochenende starten. Auch Christian hatte dann genug und wir sind beide gegen 8 Uhr vorzeitig aufgebrochen.


Es war eine tolle Erfahrung. Das Rennen ist sehr sehr kräftezehrend. Die Atmosphäre ist aber auch sehr sehr schön. Im Team mit Christian zu fahren hat viel Spass gemacht, das gemietete Zelt war eigentlich eine Notlösung, die sich aber als Glücksgriff herausgestellt hat.